Google-Vizepräsident, Turing-Preisträger und „Vater des Internets“ Dr. Vinton G. Cerf, der Ünver bisher vielfältig unterstützt hat, gratuliert zur Berufung im Rahmen einer digitalen Ernennungsfeier.
Die Feier wurde eingeleitet mit Grußworten von FOM Rektor Prof. Dr. Burghard Hermeier. Zu den Gratulanten gehörten auch Prorektorin Prof. Dr. Ingrid Eumann, FOM Kanzler Dr. Harald Beschorner, Vertreter der FOM Frankfurt, Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, Prof. Dr. Estelle Herlyn sowie Kollegen, Freunde und Familie von Ünver sowie der Ehrengast Dr. Vinton Cerf.
Cerf: „Die Arbeiten von Dr. Ünver sind von entscheidender Bedeutung, um die Barrieren für die Verbreitung und Nutzung des Internets sowie die daraus resultierenden (volks-) wirtschaftlichen Vorteile und Risikopotenziale zu verstehen.“ Der Internet-Pionier und Turing-Preisträger hatte sich aus den USA zugeschaltet.
Cerf formulierte auch einige Gedanken zur Zukunft der Lehre: „Wenn ein bezahlbarer und sicherer Breitband-Zugang zum Internet gewährleistet sei, könne dies Möglichkeiten für weitere Bildungswege eröffnen. In Zukunft geht es nicht allein darum, Bildung als eine Phase in den ersten 20 bis 25 Lebensjahren zu verstehen. In den letzten hundert Jahren hat sich die Lebenserwartung in weiten Teilen der Welt massiv erhöht. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen, aber die Auswirkungen auf die Bildung sind tiefgreifend. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind oder Enkel möchte gerne 100 Jahre alt werden und fast die ganze Zeit bei guter Gesundheit sein. Es ist unwahrscheinlich, dass man in den ersten 20-25 Lebensjahren alles lernen kann, was man für eine produktive Karriere braucht. Geht man von einer produktiven Karriere von 60 bis 70 Jahren aus, werden sich Technologie und Rahmenbedingungen auf der Welt sicherlich ändern und von uns verlangen, dass wir neue Dinge lernen, um für unsere Arbeit relevant zu bleiben. Man muss sich nur die ersten 20 Jahre des 21. Jahrhunderts ansehen, um sich davon zu überzeugen. Vor nur 14 Jahren wurde das Smartphone eingeführt und wir können sehen, wie es den Lauf des Internets und seiner Online-Dienste beeinflusst hat. Die nächsten Jahrzehnte werden sicherlich noch mehr Unerwartetes bringen.“
Cerf und Ünver begegneten sich zum ersten Mal 2014 auf einer UN-Konferenz, wo sie sich über die Doktorarbeit von Ünver unterhalten haben. Ünver promovierte 2015 mit seinem Thema „Globale Vernetzung, Kommunikation und Kultur – Konflikt oder Konvergenz“ zum Dr. rer. nat. an der Universität Ulm bei Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher und Prof. Dr. Michael Weber sowie in mehrjähriger Kooperation mit Prof. Dr. Wolfgang Coy von der Humboldt-Universität zu Berlin. Bereits als Student hatte er die Arbeiten am FAW/n kennengelernt und interessierte sich früh für die Zukunftsgestaltung und Erforschung von Globalisierungsprozessen im Kontext Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Kultur. Anschließend war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Post-Doc am Institut für Datenbanken/Künstliche Intelligenz an der Universität und gleichzeitig über viele Jahre auch am FAW/n tätig.
Neben seinen Tätigkeiten als Berater interessiert sich Prof. Ünver für die Verknüpfung der Themengebiete Digitale Transformation, Nachhaltigkeit, Energie und Klima, Verkehr und Mobilität, Globalisierung, Internationale Beziehungen und kultureller Wandel. Mit diesen Themen ist er teils in Think-Tank Arbeitsgruppen auf UN/G20/EU-Ebene aktiv. Er ist im Advisory Board der European Technology Chamber (EUTEC) und arbeitete als Direktor Internationale Beziehungen beim Senat der Wirtschaft Europa. Seit 2018 lehrte Dr. Ünver am FOM Hochschulzentrum in Stuttgart und wird nun als Professor für Technologie- und Innovationsmanagement die FOM in Frankfurt bereichern.
Die gemeinnützige FOM Hochschule gehört zur Stiftung BildungsCentrum der Wirtschaft (BCW) in Essen. Aktuell zählt die Hochschule in über 30 Städten in Deutschland und in Wien zusammen mehr als 50.000 Studierende. Das Besondere: Sie absolvieren die staatlich anerkannten und akkreditierten Bachelor- und Masterstudiengänge berufsbegleitend parallel zu Job oder Ausbildung.
Bildquelle: H. Ünver; Gerd Altmann (Pixabay)