Das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n) in Ulm trauert um Prof. Klaus Töpfer, einem der großen führenden Persönlichkeiten zum Thema Nachhaltigkeit für die ganze Welt, der am 08.06.2024 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist. (*29.07.1938 – 08.06.2024†)
Als Politiker und Vordenker, exzellenter Stratege sowie vorbildlicher Mediator wird Klaus Töpfer sehr vielen Menschen in Erinnerung bleiben. Prof. Dr. Klaus Töpfer kann mit voller Überzeugung als Ausnahmepersönlichkeit beschrieben werden. Wer die Freude hatte, ihn als Bundesminister oder später als einen der weltweit höchsten UN-Direktoren zu erleben, der konnte spüren, wie außergewöhnlich sein Weitblick, seine Visionen und das Miteinander selbst bei schwierigsten Fragen gelebt wurde. Professor Töpfer wird uns als Vorbild sehr fehlen.
Wir haben Jahrzehnte eng mit ihm zusammengearbeitet. Wir vermissen ihn sehr und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Über 8.800 Kilometer hat Michael Evertz mit seinem Fahrrad auf dem Weg zur Weltklimakonferenz 2023 in Dubai zurückgelegt. Die Reise war hart, zeitweise näherte sich das Thermometer der 50 °C-Marke. Nach einem Start in Berlin erreichte der Nachhaltigkeitsforscher und Ökonom nach 222 Tagen Dubai und konnte an der COP 28 teilnehmen.
Am 22. April 2023 – am weltweiten „Earth Day“ – war Evertz mit seiner „Expedition Hope“ vor dem Brandenburger Tor gestartet. Schon vorher hatte er sich eng mit Prof. Franz Josef Radermacher und dem Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n) ausgetauscht. Von Berlin aus ging es mit dem Fahrrad über Köln, die Zugspitze, Istanbul, durch Vorderasien nach Dubai. Ziel der Reise: Die Verbreitung der Botschaft „Collaboration is the Mother of Surviving“ – diese Worte hatte der 64-jährige von einer früheren Reise aus einem Gespräch mit einem Bauern in Äthiopien mitgenommen, der ihm von seinen Erfahrungen mit dem Klimawandel in Afrika und den daraus resultierenden sozialen Folgen und Lebensbedingungen berichtet hatte.
Diese Message hat Michael Evertz auf seiner Reise durch zahlreiche Länder mit den Menschen ausgetauscht und diskutiert. Der Austausch mit den Menschen ist Evertz besonders wichtig – und sein Fahrrad hilft ihm dabei: „Aufgrund meiner vielen Entdeckungs- und Forschungsreisen weiß ich, dass das Reisen mit einem voll bepackten Fahrrad immer noch etwas Außergewöhnliches ist, dass sehr viel Neugierde und sehr viel Aufmerksamkeit auslöst. Und genau das führt zu vielen fruchtbaren Begegnungen und öffnet auch Türen zu Bürgermeistern, Politikern, Geistlichen, Wissenschaftlern und Prominenten“. Evertz wirbt für eine globale und kulturübergreifende Zusammenarbeit. Das steht auch auf der an seinem Rad befestigten Flagge: „Stand up for the Planet. Start Collaboration”.
„Nur wenn wir gemeinsame universelle Werte haben und auch kulturübergreifend gemeinsam in aller Verbundenheit danach handeln, zusammenarbeiten und kooperieren, nur dann können wir Menschen auf einem hohen Zivilisations-Niveau überleben. Nur so können wir die Natur und Umwelt schützen und erhalten, können Klimakrisen, Kriegen, Flüchtlingskatastrophen, Leid, Hunger und Durst, dem knallharten globalen Wettbewerb und dem Glauben an das Gesetz des Stärkeren etwas Sinnvolles entgegensetzen. Denn erst „Kooperation“ gibt dem Leben einen sozialen Sinn. Nur durch Kooperation können wir die zerstörerischen Probleme unseres modernen Lebens bewältigen“.
Diese Message brachte Michael Evertz mit zur Weltklimakonferenz. Hier traf er u. a. auch mit Prof. Radermacher, Prof. Herlyn sowie Dr. Orthen zusammen. Besonders hervorzuheben: Auch der Konferenzpräsident Dr.Sultan Ahmed Al-Jaber nahm sich Zeit für einen Austausch mit Herrn Evertz. Dabei sicherte dieser Michael Evertz im Gespräch zu, auf den Planeten aufzupassen. Dr. Sultan Ahmed Al-Jaber – selbst ein begeisterter Rennradfahrer – hat Michael Evertz außerdem zu einer Fortsetzung des Austauschs bei einer gemeinsamen Rad-Runde in Abu Dhabi eingeladen.
Mit dem Abschluss der Weltklimakonferenz ist Evertz‘ „Expedition Hope“ nicht abgeschlossen. Er hat vor, mit dem Rad durch Afrika zu fahren, und zwar mit dem Ziel Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. Michael Evertz überlegt, von dort aus in Kapstadt auf einem Schiff anzuheuern und so Brasilien zu erreichen. Dort will er mit dem Rad in den Regenwald fahren und dann an der COP 30 in Belem teilnehmen. Um seine Reise weiter fortsetzen zu können benötigt Michael Evertz jedoch weitere Unterstützung zur Finanzierung der Expedition.
Seine Begegnungen mit den Menschen und ihren „Geschichten der Hoffnung“ dokumentiert Michael Evertz auf Social Media. Evertz plant, Vorträge an Schulen und bei Unternehmen zu halten, um – gemäß seinem Motto „Stand up for the Planet. Start Collaboration“– weitere Menschen dazu zu begeistern, selbst aktiv zu werden.
Wir wünschen Michael Evertz bei seinen Unternehmungen weiterhin alles Gute. Wir werden ihn unterstützen und verfolgen seine Reise und seinen Austausch mit Menschen aus verschiedenen Kulturen mit großem Interesse.
Weitere Informationen über Michael Evertz und seine „Expedition Hope“ und insbesondere viele Bilder finden Sie unter www.expedition-hope.earth sowie auf seinem Instagram-Kanal @expedition_hope_earth.
Eine Lösung der globalen Energie- und Klimaprobleme ist möglich. Die GES-Referenzlösung zeigt, wie es zehn Milliarden Menschen bis 2070 gelingen kann, ein Leben in Freiheit mit auskömmlichem Wohlstand in sozialer Balance und im Frieden mit der Natur zu führen. Leitidee ist weltweiter Energiewohlstand durch Innovation und Markt, statt Verwaltung von Energieknappheit.
Gibt es Alternativen zu Elektromobilität und dem Einsparen von CO2? „Ja!“, ist die klare Antwort von Prof. Radermacher. „Das Problem ist, dass durch Verbrennungsprozesse CO2 in die Atmosphäre eintritt. Es geht also darum: Kann man das vermeiden?“.
Dazu müsse man das CO2 dort abfangen, wo es ausgestoßen wird, z.B. an Kohlekraftwerken und Zementwerken. Anschließend kann das Treibhausgas dazu verwendet werde, E-Fuels herzustellen oder man pumpt es in erschöpfte Gas- und Ölfelder.
In Deutschland wird über diese Methode bisher noch wenig nachgedacht. Anders sieht es in Nordamerika und Norwegen aus. Dort findet dieses Verfahren, namentlich Carbon Capture Utilization and Storage (CCUS), schon seit 30 Jahren Anwendung.
Auf diese und andere Fragen antwortet Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Radermacher in einem neuen Video des Council of Engineers for the Energy Transition (CEET).
Seine Antwort darauf, sowie auf die Frage, was er für besondere Erfahrungen in das CEET mitbringt oder wieso besonders Ingenieure wichtig für den Klimawandel sind, finden Sie auf der LinkedIn-Seite des CEET.
Zuletzt wird Prof. Radermacher nach einem Rat für heutige und zukünftige Ingenieure gefragt, die daran arbeiten, die Energiewende voranzutreiben. „Behaltet alle Dimensionen des Problems im Blick, seid unkonventionell. Habt gute Ideen und den Mut, sie umzusetzen. Versucht etwas zu entwickeln, das die Welt noch nie gesehen hat. […] Vielleicht kannst du als junger Mensch der Welt helfen“.
Für das FAW/n endete zum Jahreswechsel 2022/23 nach mehr als vier Jahren das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Begleitforschungsprojekt zur Allianz für Entwicklung und Klima. Ende November 2022 gab es eine offizielle Verabschiedung im Ulmer Rathaus. Im Namen der Stiftung und des Unterstützerkreises der Allianz für Entwicklung wurde Prof. Radermacher eine Urkunde zum Dank für seinen großen persönlichen Einsatz überreicht.
Nachdem das FAW/n den Impuls für die Etablierung einer Multiakteurspartnerschaft gab, deren Anliegen – im Sinne des „Milliardenjokers“ von Franz Josef Radermacher – die nichtstaatliche Förderung von Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 und internationalen Klimaschutz ist, wurde diese Idee im Frühjahr 2018 in ein Projekt des Ministeriums überführt. Von diesem Moment an war das FAW/n gemeinsam mit dem BMZ und später auch mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) für die Konzeptionierung und Implementierung der Allianz für Entwicklung und Klima verantwortlich. Die Allianz wurde 2020 in eine selbstständige Stiftung überführt.
Zum Projektende wurde eine Abschlussstudie „Die Allianz für Entwicklung und Klima jenseits der CO2-Kompensation – Zukünftige Potenziale“ erstellt. Ihre Botschaft: Die Notwendigkeit internationaler Beiträge zur Agenda 2030, zum Klimaschutz und zum Biodiversitätserhalt ist derart groß, dass die Welt dringend neue Instrumente jenseits der Kompensation von CO2 benötigt, um das volle nichtstaatliche Potenzial zu erschließen, ohne das es keine Lösung für die genannten Herausforderungen geben kann.
In diesem Sinne wird das FAW/n die Themen natürlich auch nach dem Projektabschluss weiterbearbeiten, denn das Zusammendenken von Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 sowie Umwelt- und Klimaschutz wird zukünftig noch viel mehr Raum bekommen müssen als dies aktuell der Fall ist.
Bild: Verabschiedung des FAW/n im Ulmer Rathaus mit von links: Dr. Tobias Orthen (FAW/n), Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher (FAW/n), Fritz Lietsch (Geschäftsführer forum Nachhaltig Wirtschaften, Moderator der Veranstaltung), Regina Simon (FAW/n), Prof. Dr. Estelle Herlyn (FAW/n), Peter Renner (Vorstand Sitftung Allianz für Entwicklung und Klima), Gesa Schöneberg (Leiterin Forschung & Beratung, Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima), Gunter Czisch (Oberbürgermeister der Stadt Ulm) und Nikolas Lokau (FAW/n)
Eine humoristische Sicht auf die ernsten Krisen unserer Zeit. Diesen Spagat schafft der Physiker und Kabarettist Vince Ebert in seinem Spiegelbestseller „Lichtblick statt Blackout – Warum wir beim Weltverbessern neu denken müssen“
„Während die Temperaturen im Sommer immer weiter in die Höhe schießen, müssen wir uns diesen Winter verdammt warm anziehen. Eine Situation, in die wir uns durch viele falsche Entscheidungen in der Vergangenheit selbst gebracht haben. Wussten Sie, dass in Finnland die Grünen auf Kernenergie setzen? Und dass, würden wir ganz auf Wind und Sonne setzen, in einer windstillen Nacht schon nach 40 Minuten unsere Energiespeicher leer sind? Aber was erwartet man von einer Nation, die schon mit dem Bau eines Flughafens überfordert ist?“
Prof. Radermacher erfreute sich sehr an der erfrischenden und direkten Schreibweise von Ebert und möchte Ihnen dieses Buch gerne empfehlen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Zum 23. Mal wurde der wichtigste Umweltpreis der Welt an Projekte verliehen, die die Menschheit auf ihrem Weg zu einem umweltbewussten Leben voranbringen. Die Jury vergibt den Preis in fünf Kategorien: Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend. Über die mehr als 30.000 nachhaltigen Projekte sagte Nobelpreisträger Prof. Mohan Munasinghe: „An Lösungen für unsere aktuellen Krisen mangelt es nicht, wie die vielen für den Energy Globe eingereichten Projekte eindrucksvoll gezeigt haben. Es ist wichtig, die Menschen und Wirtschaftsakteure weltweit über diese Lösungen zu informieren und sie zu motivieren, sich an ihrer Umsetzung zu beteiligen.“
Vor der Preisverleihung hielten unter anderem der Nobelpreisträger gefolgt von Prof. Radermacher eine Rede. Radermacher betonte einmal mehr, wie wichtig es wäre, endlich zu handeln und nicht nur zu reden. Die Bemühungen der europäischen Staaten würden in Summe nicht ins Gewicht fallen, da jedes Jahr die Weltbevölkerung um die Bevölkerungsanzahl von Deutschland steigt. Wirklich wichtig sei eine Kooperation zwischen Nord und Süd.
Die Einführungsrede in der Kategorie „Feuer“ hielt ebenfalls Prof. Radermacher. Das Siegerprojekt kam aus Ruanda, wo Ökostrom für alle zugänglich und erschwinglich gemacht wird. Die nominierten Projekte aus Portugal und der Schweiz präsentierten Ökostrom aus Meereswellenkraft und eine Energieeinsparung von 90 % bei der Datenspeicherung in Rechenzentren.
Mehr Informationen zur Preisverleihung und den Livestream mit der Rede von Prof. Radermacher finden Sie hier.
Der Sammelband „In tiefer Sorge – Was jetzt zu tun ist, um die Welt zu retten“ vereint viele Menschen, die sich schon ihr ganzes Leben auf verschiedene Arten für das Klima und dessen Schutz eingesetzt haben. Leider mit zu wenig Erfolg. Die Autoren der Beiträge sind Wissenschaftler wie Prof. Franz Josef Radermacher, aber auch Aktivisten, Vertreter von Naturschutzorganisatoren, Unternehmer und Politiker. Sie alle suchen Antworten auf die großen Fragen der Klimakrise und rufen die Welt zum Handeln auf.
Prof. Radermacher stellt in seinem Beitrag einmal mehr die sozioökologische Marktwirtschaft in den Vordergrund. Er schreibt auch über die Frustration, dass schnelle, nationale Lösungen von vielen Menschen den durchdachten und globalen Ideen vorgezogen werden, was im Endeffekt zu wenig Fortschritt führt. Zusammen mit den anderen Autoren lautet sein Appell: Es muss dringend etwas geschehen und zwar JETZT!
Das Buch ist am 26. Oktober 2022 erschienen. Eine ausführlichere Zusammenfassung finden Sie im offiziellen Pressebericht. Bestellen können Sie das Buch hier.
Derzeit hat unsere Gesellschaft mit vielen Problemen zu kämpfen. Von der Klima- und Energiekrise bis zum Krieg in der Ukraine und den stark gestiegenen Preisen. Im Interview mit dem Magazin der IHKs im Regierungsbezirk Freiburg „Wirtschaft im Südwesten“ zeigt Prof. Radermacher auf, was er für Folgen der derzeitigen Entwicklung hält.
„Ein Problem ist, dass alles eilt. Die Natur der Themen lässt nicht zu, dass wir sie der Reihe nach angehen.“ Das Kernproblem sei zu differenzieren, welche Strategien darauf abzielen, nur den reichen Ländern zu nutzen und welche tatsächlich gut für das Klima wären. Als Lösungen nennt Prof. Radermacher „Carbon Capture Usage Storage: CO2 einfangen, nutzen, verpressen“ und „Nature Based Solutions: Aufforsten, Humusbildung, Regenwaldschutz und alles was dazugehört“.
Das gesamte Interview mit weiteren Themen wie die Sinnhaftigkeit des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und ob mehr erneuerbare Energien Probleme lösen können, finden Sie hier.
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