Energie- und Klimapartnerschaften von morgen
Am 27.08.2020, zum 250. Geburtstag des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, wurde in einem Festakt im Ulmer Rathaus auf Initiative des FAW/n der Verein „Global Energy Solutions e.V.“ gegründet.
Der Verein wird zukünftig Analysen zu aktuellen Energie-, Klima- und Entwicklungsfragen in weltweiter Perspektive durchführen und gemeinsam mit Industriepartnern Lösungen erarbeiten sowie ‚Business Cases‘ analysieren. Im Fokus stehen grüner Wasserstoff inkl. der benötigten großen Mengen an erneuerbarer Energie und Methanol sowie seine Folgeprodukte (z.B. synthetische Kraftstoffe; Power-to-X). Ein weiterer Schwerpunkt sind Fragen nationaler und europäischer Regulierung in den betrachteten Themenfeldern.
Die Aktivitäten des Vereins erfolgen in Partnerschaft mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und sind zudem Teil der vielfachen Aktivitäten im Land Baden-Württemberg und in der Region Ulm zum Thema Wasserstoff:
„Wenn es dem Verein gelingt, weltweit den Bau entsprechender Anlagen […] in die Wege zu leiten, dann entstehen daraus die Arbeitsplätze der Zukunft“, war Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMZ, überzeugt und nannte grünen Wasserstoff das „Öl der Zukunft“.
„Ein guter Tag für Ulm, ein guter Tag für die Region“, sagte der Präsident der IHK Ulm, Dr. Jan-Stefan Roell, dazu und schenkte dem Verein zum Startschuss 5.000 Euro.
Für das Land Baden-Württemberg nahm Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr teil, der ebenso wie der Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Gunter Czisch, die Gründung von Global Energy Solutions e.V. als wichtigen Schritt bezeichnete.
Wie auch bei Desertec spielt die Nutzung der großen Sonnenwüsten der Welt eine wesentliche Rolle für die preiswerte Gewinnung gigantischer Mengen erneuerbarer Energie. Hier besteht eine Brücke zum Marshallplan mit Afrika des BMZ. Letztlich geht es auch um eine zukünftige, partnerschaftliche Industrie- und Innovationspolitik Europas mit dem Nachbarkontinent Afrika. Dies betrifft auch Potenziale, die auf dem Kontinent Afrika in den Bereichen Aufforstung, Humusbildung und Regenwaldschutz vorhanden sind, die alle zu den „Nature-based Solutions“ gehören. Diese entziehen der Atmosphäre CO2 (sog. Negativ-Emissionen), tragen damit enorm zum Klimaschutz bei und ermöglichen zugleich Entwicklung im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Alleinstellungsmerkmale des Vereins sind die Schlüsselrolle von Methanol und der Ansatz der mehrfachen Recyclierung von CO2 bzw. eine CO2-Kreislaufwirtschaft, die internationale Dimension und besondere Beachtung des Themas Entwicklung und nicht zuletzt die Klimaneutralität des verfolgten Gesamtansatzes durch Nutzung des Elements der CO2-Kompensation, unter Verwendung der Nature-based Solutions.
Zum Vorsitzenden des 6-köpfigen Vorstands wurde Christof von Branconi, u.a. früherer Vorstand von Lurgi, gewählt. Stellvertretender Vorsitzender ist Prof. Dr. Franz Josef Radermacher, Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, FAW/n in Ulm.
Weitere Informationen
Website von Global Energy Solutions e.V.
Video der Gründungsveranstaltung auf YouTube
Bericht über die Gründungsveranstaltung auf RegioTV (ab Minute 3:45)
Interview des SWR mit Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher
Bericht der Pressestelle der Stadt Ulm
Bildquelle: © Bert Beyers