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  • Weltklimapolitik nach Kopenhagen

    Weltklimapolitik nach Kopenhagen

    Der vorliegende Text entwickelt auf der Basis einer FAW/n Analyse eine Perspektive für die weiteren internationalen Klimaverhandlungen in der Folge des Ergebnisses von Kopenhagen. Zentraler Ausgangspunkt für eine gute Perspektive ist das in der Öffentlichkeit so nicht wahrgenommene „Wunder von Kopenhagen“, das darin besteht, dass bevölkerungsreiche Schwellenländer, insbesondere China und Indien, freiwillige Zusicherungen abgegeben haben, ihren weiteren Emissionszuwachs entweder absolut oder relativ zu BIP-Wachstumsraten zu begrenzen. Diese Staaten haben damit große finanzielle Forderungen aufgegeben, die sie unter Aspekten der Klimagerechtigkeit hätten artikulieren können. Sie haben damit der Weltgemeinschaft eine Chance eröffnet, bis Ende 2012 zu einem tragfähigen Klimaregime zu kommen. Der vorliegende Text skizziert hierzu u.a. folgende Bausteine:

    Vertragsgerüst für einen Weltklimavertrag (15 Paragraphen)
    Identifikation der zentralen Rolle eines Weltaufforstungsprogramms
    Kosten und Finanzierung eines ambitionierten Weltwaldregimes
    Bonisystem für Schwellenländer
    Vollumfängliches Cap- und Tradesystem zwischen den Staaten
    Klimaneutralitätsoption für Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen
    Einbindung des internationalen Schiffs- und Flugverkehrs
    Verknüpfung von Klimaregime und Welthandelsorganisation WTO
    Dimensionierung WTO-kompatibler Grenzausgleichsabgaben
    Hinweise zu den Themen Durchsetzbarkeit und Compliance
    Kapitalisierung verbliebener Emissionszuwachsrechte
    Abschätzung der Kapitalisierungskosten (100-125 Mrd. USD)
    Adressierung der WBGU-Budgetrestriktion bis 2050
    Einbettung in die Vision eines doppelten Faktor 10
    Vision für Rio+20
    Orientierung für die anstehenden Klimaverhandlungen

    Es gilt in den anstehenden Verhandlungen, sich auf die beschriebenen wesentlichen Fragen und Hebel zu konzentrieren. Dann ist es vielleicht noch möglich, bis 2050 die weltweiten CO2-Gesamtemissionen aus der Nutzung fossiler Energieträger unter 13 Mrd. Tonnen pro Jahr zu senken und zugleich auch die bezüglich der Umsetzung viel kritischere WBGU-Budgetrestriktion von kumuliert maximal 750 Mrd. Tonnen CO2-Emissionen aus der Nutzung fossiler Energieträger im Zeitraum 2010-2050 einzuhalten. Dies erfordert insbesondere die Nutzung des einmalig verfügbaren Potentials, das in einem forcierten Weltaufforstungsprogramm liegt. Dies in einer Weise, die ein weltweites nachhaltigkeitskompatibles Wachstum fördert und sich in die Vision eines doppelten Faktor 10 und einer Perspektive Rio+20 einbettet.

    Bildquelle: Pixabay