Schlagwort: CO2-Kompensation

  • Neuer Videoclip der Allianz für Entwicklung und Klima

    Neuer Videoclip der Allianz für Entwicklung und Klima

    Ein wesentliches Thema des FAW/n ist momentan die Allianz für Entwicklung und Klima des Bundesentwicklungsministeriums, die vom FAW/n wissenschaftlich begleitet wird. Mit dem Ziel der gleichzeitigen Förderung von Entwicklung und Klimaschutz, würdigt, verknüpft und wirbt die Allianz für Entwicklung und Klima für nichtstaatliches Engagement, insbesondere des Privatsektors.

    Die Allianz setzt auf das Potential von freiwilligem Engagement und die Hebelwirkung von hochwertigen CO2-Kompensationsprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Aktivitäten aller Unterstützer sind stets freiwillig, gehen über bestehende gesetzliche CO2-Minderungspflichten hinaus und erfolgen über Mitwirkung an qualitativ hochwertigen Entwicklungs- und Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern. Perspektivisch tragen die im Rahmen der Allianz unterstützten Projekte – wie auch Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen – zur Erreichung von Klimaneutralität oder gar Klimapositivität bei.

    Ein neuer Videoclip des BMZ veranschaulicht die Idee kurz und prägnant.

    Titelbild: © GIZ/Aschoffotografie

  • Methanolökonomie – neuer Beitrag von Prof. F. J. Radermacher

    Methanolökonomie – neuer Beitrag von Prof. F. J. Radermacher

    Die internationale Energie- und Klimakrise überwinden – Methanolökonomie und Bodenverbesserung schließen den Kohlenstoffzyklus

    Franz Josef Radermacher

    Abstract

    Die weltweite Energie- und Klimakrise kann wachstumskompatibel und wohlstandsfördernd gelöst werden. Die mittlerweile fast panischen öffentlichen Debatten in Richtung eines Weltuntergangs, Klimaplanwirtschaft, Elektrifizierung des gesamten Mobilitätssektors etc. werden der Mehrdimensionalität der Herausforderung in keiner Weise gerecht. Der beschriebene Ansatz hingegen erlaubt es Afrika, Indien und anderen Schwellenländern den Entwicklungsweg Chinas einzuschlagen – ohne negative Klimawirkung. Mit dem beschriebenen Ansatz sind die SDGs bis 2050 umsetzbar. Drei wesentliche Elemente sind zu kombinieren: (1) Methanolökonomie, (2) Böden als Kohlenstoffspeicher und (3) Entwicklung fördernde CO2-Kompensationsprojekte zur Umsetzung der Agenda 2030.

    Stark vereinfachte Darstellung.

    Der auf Kohlenstoffbasierten Flüssigkeiten gegründete Teil der Ökonomie kann beim vorgeschlagenen Vorgehen bis 2050 um 50 % ausgeweitet werden. Durch viermalige Recyclierung des Kohlenstoffs im Kontext einer Wasserstoff-/Methanolökonomie werden die CO2-Emissionen dennoch auf nur noch etwa 10 Milliarden Tonnen pro Jahr (heute 34 Milliarden Tonnen pro Jahr) abgesenkt, dies trotz erheblicher wirtschaftlicher Wachstumsprozesse. Ein entsprechendes Investitions- und Umbauprogramm kann der Sektor der fossilen Energien, einer der leistungsstärksten Wirtschaftssektoren der Welt, bis 2050 umsetzen. Die jährlichen Investitionen im Methanolbereich liegen bei etwa 600 Milliarden Euro pro Jahr.

    Durch massive weltweite Aufforstung, insbesondere auf marginalisierten Böden in den Tropen, Förderung der Humusbildung in der Landwirtschaft, vor allem auch in semiariden Gebieten, Einsatz von Biokohle etc. können Böden zu einer Kohlenstoffsenke für die verbleibenden 10 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr werden. Dies steigert zugleich die landwirtschaftliche Produktivität und ist für die massiv steigenden Anforderungen an die Ernährung in einer Welt in Wohlstand mit 10 Milliarden Menschen ohnehin erforderlich. Insgesamt wird so der Kohlenstoffkreislauf geschlossen. Wald- und Landwirtschaftsprojekte spielen für die in 2018 durch das BMZ lancierte Allianz für Entwicklung und Klima eine zentrale Rolle.

    Diese fördert neben internationalem Klimaschutz insbesondere auch Entwicklung und damit die soziale Seite des Weges in die Zukunft. Über hochwertige Projekte in Nichtindustrieländern werden zugleich Co-Benefits zu allen SDGs (Agenda 2030) und positive Klimaeffekte erzielt. Dies birgt große Chancen für das Ziel, dass die Größe der Weltbevölkerung in 2050 mit 10 Milliarden Menschen ihr Maximum erreicht und in der Folge langsam wieder absinkt.
    Dabei ist die Methanolökonomie der Schlüssel für die beschriebene Lösung. Sie wird gespeist durch preiswerten Wüstenstrom aus dem Sonnengürtel der Erde. So wie die Erfindung der Dampfmaschine vor 300 Jahren die Basis für die volle Entfaltung des Potentials der Kohle zur Wohlstandsmehrung für die Menschheit war, sind die erneuerbaren Energien, verbunden mit dem Sonnenpotential großer Wüsten (Desertec 2.0) der Schlüssel dafür, die Menschheit mit einer Wasserstoff-/Methanolökonomie aus der aktuellen Sackgasse bezüglich Entwicklung, Energie und Klima, herauszuholen.

    Bildquelle: Philippe Roos (flickr) Ain-Beni-Mathar-2010-10-27-016