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  • Dennis Meadows in Ulm und die Verleihung des Deutschen Kulturpreises in München

    Dennis Meadows in Ulm und die Verleihung des Deutschen Kulturpreises in München

    Limits to Growth After 45 Years

    Die Frage nach den Grenzen des Wachstums, wie sie bereits 1972 vom „Club of Rome“ gestellt wurde, ist heute noch hochaktuell. Bei den Hochschultagen Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit am Freitag, den 24. Mai, zog der berühmte US-Ökonom Professor Dennis Meadows noch einmal Bilanz. Meadows leitete damals das Forscherteam, das die weltberühmte „Club of Rome“-Studie herausbrachte, und präsentierte in seinem Vortrag aktuelle Szenarien zum heutigen Stand der Weltressourcenfrage. An der Veranstaltung in der Universität Ulm nahmen etwa 350 Studierende und interessierte Besucher teil. Die Folien des Vortrags zum Download finden Sie bitte hier.

    Professor Franz Josef Radermacher, Vorstand des FAW/n und Mitglied des Club of Rome, führte in die hoch aktuelle Thematik ein und Universitätspräsident Professor Michael Weber hielt ein Grußwort. Die Moderation wurde von Tobias Orthen übernommen.

    Die von Meadows beschriebenen Szenarien reichen von einer nachhaltigen Welt bis zum Kollaps. Wo stehen wir im Jahr 2019?

    Die Welt bewegt sich aktuell im sogenannten „Standard Scenario“ des Berichts von 1972 – die Weltbevölkerung wächst also weiter, der Ressourcenverbrauch steigt und wir bewegen uns in Richtung eines ökologischen Kollapses. Deutliche „Symptome“ reichen von Klimawandel und Wasserknappheit bis zum Biodiversitätsverlust. Laut Meadows hat die Menschheit nun zwei Möglichkeiten: Entweder wir steuern unsere Zivilisation in Richtung Nachhaltigkeit, oder die genannten Symptome werden das Wachstum stoppen.

    Doch wie weit ist die Welt, wie wir sie kennen, insgesamt vom Kollaps entfernt? In seinem Vortrag „Evaluating the Limits to Growth: Projections after 45 Years“ wird Professor Meadows sein Publikum nicht schonen.

    Die Hochschultage Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit werden seit 2010 vom Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n), der Universität Ulm und weiteren Unterstützern, darunter der Club of Rome Deutschland und die Global Marshall Plan Initiative, im deutschsprachigen Raum organisiert.

    Deutscher Kulturpreis 2019 für Dennis L. Meadows

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    © Stiftung Kulturförderung

    Passend zum Anlass wurde Dennis L. Meadows bereits am Vormittag der Deutsche Kulturpreis 2019 in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz München verliehen. Schirmherr des Festaktes war Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher, Mitglied des Club of Rome.

    Die Reden von Prof. Radermacher und Dennis L. Meadows können Sie unter folgenden Links abrufen:

    Laudatio von Prof. Franz Josef Radermacher (PDF, Deutsche Fassung)

    Laudatio von Prof. Franz Josef Radermacher auf Dennis L. Meadows hören (Englische Originalversion) – MP3 Audio | 20.0 MB

    Dankesrede von Dennis L. Meadows (PDF) aus dem Englischen übersetzt von Udo E. Simonis, Professor Emeritus für Umweltpolitik am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), veröffentlicht in der Zeitschrift UNIVERSITAS 11/19

    Dankesworte von Dennis L. Meadows hören – MP3 Audio | 8.7 MB

    Welcoming | Begrüßung
    – Prof. Michael Weber
    Dennis Meadows | Club of Rome | Introduction | Einführung
    – Prof. Franz Josef Radermacher
    Keynote | Vortrag
    – Prof. Dennis Meadows
    Questions? Welche Fragen es gab
    The Secret of the Lion Man – Presents
    Das Geheimnis des Löwenmenschen – Geschenkübergabe

  • Methanolökonomie – neuer Beitrag von Prof. F. J. Radermacher

    Methanolökonomie – neuer Beitrag von Prof. F. J. Radermacher

    Die internationale Energie- und Klimakrise überwinden – Methanolökonomie und Bodenverbesserung schließen den Kohlenstoffzyklus

    Franz Josef Radermacher

    Abstract

    Die weltweite Energie- und Klimakrise kann wachstumskompatibel und wohlstandsfördernd gelöst werden. Die mittlerweile fast panischen öffentlichen Debatten in Richtung eines Weltuntergangs, Klimaplanwirtschaft, Elektrifizierung des gesamten Mobilitätssektors etc. werden der Mehrdimensionalität der Herausforderung in keiner Weise gerecht. Der beschriebene Ansatz hingegen erlaubt es Afrika, Indien und anderen Schwellenländern den Entwicklungsweg Chinas einzuschlagen – ohne negative Klimawirkung. Mit dem beschriebenen Ansatz sind die SDGs bis 2050 umsetzbar. Drei wesentliche Elemente sind zu kombinieren: (1) Methanolökonomie, (2) Böden als Kohlenstoffspeicher und (3) Entwicklung fördernde CO2-Kompensationsprojekte zur Umsetzung der Agenda 2030.

    Stark vereinfachte Darstellung.

    Der auf Kohlenstoffbasierten Flüssigkeiten gegründete Teil der Ökonomie kann beim vorgeschlagenen Vorgehen bis 2050 um 50 % ausgeweitet werden. Durch viermalige Recyclierung des Kohlenstoffs im Kontext einer Wasserstoff-/Methanolökonomie werden die CO2-Emissionen dennoch auf nur noch etwa 10 Milliarden Tonnen pro Jahr (heute 34 Milliarden Tonnen pro Jahr) abgesenkt, dies trotz erheblicher wirtschaftlicher Wachstumsprozesse. Ein entsprechendes Investitions- und Umbauprogramm kann der Sektor der fossilen Energien, einer der leistungsstärksten Wirtschaftssektoren der Welt, bis 2050 umsetzen. Die jährlichen Investitionen im Methanolbereich liegen bei etwa 600 Milliarden Euro pro Jahr.

    Durch massive weltweite Aufforstung, insbesondere auf marginalisierten Böden in den Tropen, Förderung der Humusbildung in der Landwirtschaft, vor allem auch in semiariden Gebieten, Einsatz von Biokohle etc. können Böden zu einer Kohlenstoffsenke für die verbleibenden 10 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr werden. Dies steigert zugleich die landwirtschaftliche Produktivität und ist für die massiv steigenden Anforderungen an die Ernährung in einer Welt in Wohlstand mit 10 Milliarden Menschen ohnehin erforderlich. Insgesamt wird so der Kohlenstoffkreislauf geschlossen. Wald- und Landwirtschaftsprojekte spielen für die in 2018 durch das BMZ lancierte Allianz für Entwicklung und Klima eine zentrale Rolle.

    Diese fördert neben internationalem Klimaschutz insbesondere auch Entwicklung und damit die soziale Seite des Weges in die Zukunft. Über hochwertige Projekte in Nichtindustrieländern werden zugleich Co-Benefits zu allen SDGs (Agenda 2030) und positive Klimaeffekte erzielt. Dies birgt große Chancen für das Ziel, dass die Größe der Weltbevölkerung in 2050 mit 10 Milliarden Menschen ihr Maximum erreicht und in der Folge langsam wieder absinkt.
    Dabei ist die Methanolökonomie der Schlüssel für die beschriebene Lösung. Sie wird gespeist durch preiswerten Wüstenstrom aus dem Sonnengürtel der Erde. So wie die Erfindung der Dampfmaschine vor 300 Jahren die Basis für die volle Entfaltung des Potentials der Kohle zur Wohlstandsmehrung für die Menschheit war, sind die erneuerbaren Energien, verbunden mit dem Sonnenpotential großer Wüsten (Desertec 2.0) der Schlüssel dafür, die Menschheit mit einer Wasserstoff-/Methanolökonomie aus der aktuellen Sackgasse bezüglich Entwicklung, Energie und Klima, herauszuholen.

    Bildquelle: Philippe Roos (flickr) Ain-Beni-Mathar-2010-10-27-016

  • Verkehr – Hochkarätiger Beirat tagt in Ulm

    Verkehr – Hochkarätiger Beirat tagt in Ulm

    Ulm / swp 26.02.2019
    Der wissenschaftliche Beirat des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur hat übers Wochenende im Maritim getagt – und war nach 2011 bereits zum zweiten Mal in Ulm. Die Sitzung wurde von Beiratsmitglied und FAW-Vorstand Prof. Franz Josef Radermacher organisiert. Radermacher ist nach seiner Emeritierung an der Uni nun bei dem Treffen auch aus dem Beirat ausgeschieden, dem er seit dem Jahr 2000 angehörte.

    Lesen Sie den vollständigen Artikel auf den Online-Seiten der Südwest-Presse unter https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/hochkaraetiger-beirat-tagt-in-ulm-30103534.html

    Bildquelle: pixabay/Pexels

  • Kompensieren für das Klima

    Kompensieren für das Klima

    Ein Weckruf für Politik und Unternehmen: Stellt euch freiwillig klimaneutral, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Franz Josef Radermacher. Nur so können wir die Erdüberhitzung verhindern.

    https://merton-magazin.de/kompensieren-fuer-das-klima

    Interview von Ernst Timur Diehn mit Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. F. J. Radermacher

    Foto: iStock/Pogonici

  • Mitteilung zum Jahresende

    Mitteilung zum Jahresende

    Die weltweiten Probleme wachsen. Die USA destabilisiert die gültige internationale Ordnung und bricht Verträge. China versucht, seinen Einfluss im südchinesischen Meer massiv auszuweiten. Der Brexit, die Finanzprobleme in Italien und populistische Tendenzen in vielen EU-Staaten erschweren eine kluge Politik. Bezüglich einer nachhaltigen Entwicklung sieht es in der Folge nicht gut aus.

    Die warnenden Appelle des Weltklimarates wie des Club of Rome, der vor kurzem in Rom seinen 50. Geburtstag feierte, sprechen einen deutliche Sprache. Es muss endlich mehr geschehen! Diesen Appell befolgend hat das FAW/n in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung an der Konzeptionierung eines neuen Bündnisses gearbeitet, das nicht-staatliches Engagement für Entwicklung und internationalen Klimaschutz befördern will, die Allianz für Entwicklung und Klima. Diese Allianz hat das Potential, bzgl. Klima, Agenda 2030 und Weltbevölkerungsentwicklung endlich eine Änderung zu bewirken – potentiell einen Quantensprung. Deshalb engagieren wir uns hier stark. Parallel arbeiten wir mit dem Senat der Wirtschaft an der Erstellung einer Studie, die im Vorfeld der Europawahl in die öffentliche Diskussion gehen soll. Eine Vision für ein gestärktes geeintes Europa.

    An dieser wie an anderer Stelle versucht das FAW/n mit Erfolg,
    einen Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Welt zu leisten,
    in Zusammenarbeit mit dem Club of Rome, dem Senat der Wirtschaft,
    dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und vielen
    weiteren Partnern, z.B. im Kontext der Hochschultage Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit.

    Wir freuen uns, unsere Projekte in Wechselwirkung mit vielen Partnern bearbeiten zu
    können und danken für die breite Unterstützung von vielen Seiten.

    Bildquelle: pixabay/Free-Photos

  • Vortrag: Megatrends auf der Spur

    Vortrag: Megatrends auf der Spur

    Unter dem Titel „Megatrends auf der Spur“ hielt Prof. Radermacher am 15.11.2018 einen Vortrag in Langenau. Die SWP berichtet:

    Globalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Wachstum der Weltbevölkerung, Urbanisierung und die Rolle der Frau außerhalb der Haussphäre: Das sind nach Ansicht des Ulmer Professor Franz Josef Radermacher „die Kräfte, die unsere Welt formen“.

    180 Besucher sind am Donnerstagabend in den Pfleghof nach Langenau gekommen, um den 68-jährigen Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung live zu erleben. „Einen der profiliertesten Redner“ im deutschsprachigen Raum, wie es Harald Ostermeir vom veranstaltenden Gewerbe- und Handelsverein (GHV) formulierte.

    Rund eineinhalb Stunden lang zeichnete Radermacher in seinem kurzweiligen Vortrag „Der Wirtschaftsstandort Deutschland im Spannungsfeld wirkungsmächtiger Megatrends“ ein düsteres Bild: „Es passiert etwas ganz Furchtbares, das uns alles um die Ohren hauen kann.“ Die Weltbevölkerung werde explodieren (bis 2050 sind es zehn Milliarden Menschen), vor allem in Afrika. Die Leute dort seien nicht satt, hätten aber Smartphones und Internet, sähen so „eine Welt voller Möglichkeiten“. Viele werden sich nach Europa aufmachen.

    Den gesamten Artikel der SWP finden Sie hier.

    Bild (c) Thomas Klink

  • Buchrezension „Der Milliarden-Joker“

    Buchrezension „Der Milliarden-Joker“

    Ein Masterplan zur Rettung der Welt – leider mit einem Haken

    Unter dieser Überschrift rezensiert das Handelsblatt das neue Buch von Prof. Radermacher „Der Milliarden-Joker“.

    Buch: Der Milliarden-Joker

    „Der Klimawandel ist DIE Herausforderung der heutigen Zeit – und wir sind im Begriff, den Kampf zu verlieren. Mit seinem Buch „Der Milliarden-Joker“ will der studierte Mathematiker, Ökonom und Informatikprofessor Franz Josef Radermacher einen Ausweg aus der globalen Erwärmung aufzeigen – und lässt den Leser am Ende doch voller Wut und Verzweiflung zurück. …“

    Die vollständige Rezension des Handelsblatts finden Sie hier.

    Buch beim Murmann Verlag kaufen:

  • Neuer Bericht des Weltklimarates

    Neuer Bericht des Weltklimarates

    „Der aktuelle Bericht des Weltklimarates spricht eine deutliche Sprache: Der Klimawandel wird immer mehr zur Überlebensfrage der Menschheit. Handeln wir jetzt nicht entschlossen, werden Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Um den Klimawandel zu bremsen und Schäden abzufedern, hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr 3,65 Milliarden Euro bereitgestellt. Gut drei Milliarden Euro davon hat allein das Bundesentwicklungsministerium zur Verfügung gestellt, um Klimaschutz- und Anpassungsprojekte in Entwicklungsländern zu ermöglichen.

    Aber das ist viel zu wenig. Wir müssten mindestens die 10-fache Summe in die Förderung einer Entwicklung investieren, die klimaneutral ist. Das erfordert die Erzeugung von Negativemissionen in großem Umfang, z.B. durch Aufforstung und eine humusintensive Landwirtschaft in semiariden Zonen, aber auch die Förderung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und synthetischen Kraftstoffen in Nicht-Industriestaaten.

    Leider werden diese internationalen Ansätze in der deutschen Debatte bisher zu wenig aufgegriffen. Man ist vor allem mit der Situation in Deutschland und mit Aktivitäten vor Ort beschäftigt, obwohl diese alleine das Klimaproblem nicht lösen können. Schon für die angestrebten nationalen Maßnahmen reicht das Geld nicht. Für eine umfangreichere internationale Klimafinanzierung gibt es erst recht keine ausreichenden Mittel. Das alles hindert aber nicht daran, den Bericht des Weltklimarates so zu interpretieren, als würde er den nationalen Fokus ebenfalls ins Zentrum rücken.

    Wir freuen uns vor dem beschriebenen Hintergrund, dass Minister Müller und das BMZ in den nächsten Monaten eine Multistakeholder Initiative „Allianz für Entwicklung & Klima“ ins Leben rufen werden, um nicht-staatliche Akteure, vor allem Unternehmen und wohlhabende Privatpersonen, für freiwillige Beiträge zum internationalen Klimaschutz und zur Umsetzung der Agenda 2030 zu gewinnen, dies mittels freiwilliger CO2-Kompensationsmaßnahmen hoher Qualität in Nicht-Industrieländern.

    Die Aktivierung nicht-staatlicher Akteure ist in der aktuellen Situation eine der größten Chancen, die wir haben, um das 2°C-Ziel vielleicht doch noch zu erreichen.“

    Plant-for-the-Planet, die Global Marshall Plan Initiative, der Senat der Wirtschaft, die Stiftung Verantwortung und viele weitere Akteure verfolgen eine andere Linie. Internationale Aktivitäten, massive Aufforstung, negative Emissionen und die Thematisierung der besonderen Verantwortung der Top-Emitters. Das sind wohlhabende Personen mit ausgeprägtem Lebensstil und vielen hundert Tonnen individueller CO2-Emissionen pro Jahr.

    Links:

    Bildquelle: pixabay/SD-Pictures

  • Neue Publikationen des FAW/n

    Neue Publikationen des FAW/n

    Alle im Sonderbericht des Weltklimarates „Global Warming of 1.5 °C“ angesprochenen Punkte finden sich in dem neuen Buch „Der Milliardenjoker“, erschienen im Murmann-Verlag, des Institutsleiters, das als Antwort auf den aktuellen Weltklimabericht gelesen werden kann.

    Ein Buch mit vielen überraschenden Hinweisen, Informationen und Erkenntnissen. Wer qualifiziert in der aktuellen Lage mitreden will, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben.

    Klima. Positiv. Jetzt.
    Die Erderwärmung schreitet unaufhaltsam voran. Die entscheidende Frage: Kann die Weltgemeinschaft die Klimakatastrophe noch verhindern?
    Franz Josef Radermacher ist vorsichtig optimistisch. Sein Vorschlag ist brillant einfach und konsequent durchgerechnet: Nichtstaatliche Akteure in Deutschland und Europa kompensieren zusätzlich zu allen gesetzlichen Vorgaben und sonstigen individuellen Maßnahmen freiwillig und auf eigene Kosten ihre Klimagasemissionen über hochwertige CO2-Kompensationsprojekte in Nicht-Industrieländern. Dabei werden zugleich erhebliche Co-Benefits bezüglich der UN-Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft erschlossen. Schlüsselelemente in der Umsetzung sind Wiederaufforstung, Humusbildung, Renaturierung von Feuchtgebieten, Einsatz erneuerbarer Energien und klimaneutrale synthetische Kraftstoffe.

    Überwindung von Zielkonflikten zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Für eine ökologisch-soziale Ausrichtung des Wirtschaftens und eine Inwertsetzung degradierter Natur.

    Der Milliarden-Joker.

    Franz Josef Radermacher ist einer der führenden Wirtschafts- und Systemwissenschaftler dieses Landes. Auf internationalem Parkett berät er Regierungen, Unternehmen, Verbände und NGOs.

    Weitere Informationen

    Zum selben Thema ebenfalls gerade erschienen:

    Klimaneutralität – Hessen 5 Jahre weiter

    Martin J. Worms, Franz Josef Radermacher

    Springer Fachmedien Wiesbaden, 01.10.2018 – 308 Seiten

    Die Klimafrage gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die weltweiten CO2-Emmisionen entwickeln sich dabei ständig nach oben. Das Land Hessen hat in diesem Kontext als eine politische Einheit auf mittlerer Ebene einen wichtigen Schritt getan, der eine große Hebelwirkung zu entfalten beginnt. Hessen hat als erstes deutsches Bundesland erklärt, die eigene Verwaltung bis 2030 klimaneutral stellen zu wollen. Das hessische Klimaneutralitäts-Projekt ist eingebettet in die übergreifende Nachhaltigkeitsstrategie des Landes und innerhalb dieser Strategie ein Projekt von herausragender Bedeutung.

    Auszug aus dem Vorwort

    Die Weltgemeinschaft hat sich im Bereich des Klimaschutzes die Einhaltung des 2°C-Ziels auf die Fahnen geschrieben. 2015 in Paris wurde das Ziel sogar in Richtung „deutlich unter 2°C“ verschärft. Dieses Ziel verlangt, dass die mittleren Temperaturen weltweit im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auch zukünftig um deutlich weniger als 2°C gegenüber der vorindustriellen Zeit ansteigen. Aufgrund wissenschaftlicher Analysen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bestehen genau unter dieser Bedingung dann noch gute Chancen, die Klimaveränderungen ohne katastrophale Auswirkungen für die Menschheit zu bewältigen. Gemäß der Weltklimakonvention aus dem Jahr 1992 in Rio de Janeiro wie dem Klimavertrag von Paris 2015 geht es dabei darum, in gemeinsamer, aber geteilter Verantwortung zwischen den Staaten dieser Welt den Risiken einer unkontrollierten Veränderung der Atmosphäre Herr zu werden.
    In dieser Situation hat sich das Land Hessen 2009 dazu entschlossen, das Ziel der Klimaneutralität der Landesverwaltung ab 2030 zu erreichen, und geht damit weit über die bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen hinaus. Das Land hat zwischenzeitlich dieses Ziel in seiner Nachhaltigkeitsstrategie systematisch und in Verbindung mit weiteren Aktivitäten verfolgt und besitzt damit Vorbildcharakter und eine hohe Ausstrahlungskraft. Es handelt dabei im eigenen Bereich im Wesentlichen bei seinen Liegenschaften, aber auch bei den Dienstreisen der Beschäftigten und das Land bewirkt noch viel mehr in der Wechselwirkung mit zahlreichen Akteuren in Hessen auf allen Ebenen.

    Der vorliegende Band zeigt das in Hessen erreichte Spektrum von Aktivitäten zum Thema auf, das uns als Herausgeber besonders freut, dokumentiert das Geleistete und bettet dies in den globalen Kontext ein. Wer hätte vor acht Jahren gedacht, dass so viel in dieser kurzen Zeit möglich sein würde oder auch vor fünf Jahren, als die erste Auflage des jetzt überarbeiteten und neu publizierten Buches „Klimaneutralität – Hessen geht voran“ auf den Markt kam.

  • Mikrokredite

    Mikrokredite

    Das Konzept des Mikrokredits, der Bereitstellung von Kleinkrediten für Arme weltweit, erlangte durch die Verleihung des Friedensnobelpreises im Jahr 2006 an den wichtigsten Promotor dieser Thematik, Prof. Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank sowie zahlreicher weiterer Social Business Unternehmen in Bangladesh, internationale Bekanntheit. Im Zuge des dadurch ausgelösten „Hypes“ entstanden jedoch auch kritikwürdige Formen der Mikrokreditvergabe. Es handelt sich hierbei um eine ähnliche Entwicklung, wie sie die Welt im Bereich üblicher Finanzierungsmechanismen in der Weltfinanzkrise erleben musste.

    Kassensturz „Mikrokredite“

    2006 erhielt Muhammad Yunus für seine Idee der Mikrokredite den Friedensnobelpreis. Seither flossen viele staatliche und private Gelder in die Mikrofinanz. Sie sollten kleine Unternehmen stärken, Armut in Ländern des globalen Südens verringern und vor allem Frauen ein Einkommen und mehr Eigenständigkeit ermöglichen.

    Microinsurance Life Stories – Vorstellung Mikrokredit-Studie (M. Yunus)

    Zum Start der Allianz-Ausstellung „Microinsurance Life Stories“ und der Vorstellung einer neuen Studie zur Wirkung von Mikrokrediten besuchte Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus das Allianz Forum in Berlin. In seiner Rede unterstrich der Gründer der Mikrokredit-Bewegung einmal mehr, wie seine Ideen den Kapitalismus revolutionieren können. Allianz SE – München, 18.11.2014 (mehr Infos auf der Webseite der Allianz).